Das realexistierende „Reinheitsgebot“ beim Bier ist eine Farce. Mindestens der Name müsste korrigiert werden, denn um „Reinheit“ im Wortsinn geht es dabei nicht und ging es wahrscheinlich so wirklich auch noch nie.
In der Praxis regelt das sogenannte Reinheitsgebot im Wesentlichen zwei Dinge:
1. was außer Wasser, Gerste, Malz, Hopfen und Hefe noch so alles rein darf, insbesondere, dass man auch mit Plastik oder irgendwelchen Chemikalien drin rumplanschen darf
2. das nur, weil eine Zutat möglichst naturbelassen ist, sie noch lange nicht mit in den Sud darf.
Faktisch handelt es sich um ein auf die Radebergers und Krombachers der Republik zugeschnittenes Gesetz, dem es gerade nicht um Qualität und Reinheit geht, sondern darum, kleinen Brauereien ein paar Steine in den Weg zu legen.
Was spräche aus Eurer Sicht gegen eine Reform des Reinheitsgebotes in dem Sinn, dass man es auf natürliche Zutaten beschränkt und gleichzeitig die Definition von Bier entsprechend öffnet, damit auch Krombachers Massenplörre in Zukunft noch „Bier“ heißen darf, obwohl es gegen ein auf Reinheit zielendes Reinheitsgebot verstoßen würde?
Mehr zum Reinheitsgebot, seiner Entstehung, seiner Auswirkungen sowie seiner Nachteile und Besonderheiten werden in der aktuellen Craftprobe besprochen: